In RF-BETON Stäbe ist auch der Nachweis einer Schubfuge enthalten. Damit der Nachweis geführt wird, muss dieser in Maske 1.6 Register "Schubfuge" aktiviert werden.
In diesem Beitrag wird die Berücksichtigung von Nachgiebigkeiten zwischen Flächen mittels Liniengelenken und Linienfreigaben erläutert. Mit Liniengelenken und Linienfreigaben werden Nachgiebigkeiten zwischen Flächen berücksichtigt. Beispiele hierfür sind Trennfugen im Stahlbetonbau oder Eckverbindungen im Brettsperrholzbau.
Um die Mitwirkung von Platten, welche als Zug- oder Druckgurt wirken sollen, sicherzustellen, müssen diese schubfest an den Steg angeschlossen werden. Dieser Anschluss wird analog zur Schubübertragung in der Fuge zwischen Betonierabschnitten über die Zusammenwirkung Druck- und Zugstreben erreicht. Um die Schubtragfähigkeit zu gewährleisten, muss nachgewiesen werden, dass die Druckstrebentragfähigkeit gegeben ist und die Zugstrebenkraft von der Querbewehrung aufgenommen werden kann.
Im Bauablauf ist es häufig erforderlich, Betonteile abschnittsweise herzustellen. Ein klassisches Beispiel für diese abschnittsweise Herstellung ist die Verwendung von Fertigteilunterzügen, bei denen die Platte in Ortbetonbauweise ergänzt wird. Die Ergänzung eines Querschnittsteils führt zu einer Entstehung von Fugen zwischen bereits erhärtetem Beton und Frischbeton. Die Übertragung der zwischen den Teilquerschnitten entstehenden Längsschubkräfte muss bei der Bemessung berücksichtigt werden.
Bei einer Platte mit voller Drillsteifigkeit wird ein erheblicher Anteil der Lasten über Drillmomente abgetragen. Kann die günstige Wirkung dieser zusätzlichen Steifigkeit nicht in Rechnung gestellt werden - zum Beispiel infolge der Stoßfuge einer Fertigteilplatte im Drillbereich -, muss die Drillsteifigkeit abgemindert werden.
Der Bemessungswert der Schubtragfähigkeit einer Fuge hängt im Wesentlichen von der Ausbildung beziehungsweise Rauigkeit der Fuge ab. In der Bestimmung der Tragfähigkeit wird dies durch die beiden Beiwerte µ (Reibung) und c (Adhäsionstraganteil des Betonverbundes) berücksichtigt.